Dickdarmkrebs: Koloskopie senkt Häufigkeit
In den USA sank die Krebsrate bei gleichzeitig häufiger durchgeführter Koloskopie
Reihenuntersuchungen mit Darmspiegelung (Koloskopie) zur Früherkennung bösartiger Tumoren von Dick- und Enddarm haben in den USA im vergangenen Jahrzehnt womöglich zu einem Rückgang der Erkrankungsrate geführt. Zu diesem Schluss kommen zwei Untersuchungen, deren Ergebnisse auf der vom 20. bis 25. Oktober 2006 in Las Vegas durchgeführten 71. Jahrestagung des American College of Gastroenterology (ACG) vorgestellt wurden.
Die "vorbeugende" Wirkung der Koloskopie beruht darauf, dass während der Untersuchung Darmpolypen entdeckt und entfernt werden können, die als Krebsvorstufen gelten. Experten gehen deshalb davon aus, dass flächendeckende regelmäßige Vorsorgekoloskopien langfristig zu einem Rückgang der Krebsrate führen sollten.
Das scheinen beide aktuelle Studien zu bestätigen. Die Forscher um Mazen M. Jamal von der University of California in Irvine nutzten zum einen die Nationwide Inpatient Sample (NIS) Datenbank, die Daten von Klinikpatienten aus den USA enthält. Die Analyse ergab einen Rückgang der Darmkrebsfälle von 42 pro 100.000 Patienten im Zeitraum 1988 bis 1990 auf 38 pro 100.000 Patienten im Zeitraum 2000-2002, dies sind rund 10 Prozent.
Einen ähnlichen Trend errechneten Jamal und Kollegen für Daten der Surveillance Epidemiology and End Results (SEER). Hier sank die Krebsrate von 61 pro 100.000 Patienten im Zeitraum 1988 bis 1990 auf 52 pro 100.000 Patienten im Zeitraum 2000-2002, also sogar um 15 Prozent.
Gleichzeitig stieg zwischen 1997 und 2002 die Anzahl der durchgeführten Koloskopien um 80 Prozent. Die Wissenschaftler bringen beide Entwicklungen miteinander in Verbindung und sehen die Ergebnisse als Beweis dafür, dass flächendeckende Koloskopien die Krebshäufigkeit senken könnten.