13C-Atemtest zum Helicobacter pylori - Nachweis
Der 13C-Harnstoff-Atemtest ist ein einfach durchzuführendes Verfahren, das zwar einen relativ hohen apparativen Messaufwand erfordert, dabei aber eine optimale diagnostische Wertigkeit bietet. Dieser Test gilt nach wie vor als nichtinvasiver "Goldstandard".
Allerdings gibt es inzwischen mit dem Helicobacter p. - Antigentest im Stuhl ein etwa gleichwertiges Verfahren, das zur Therapiekontrolle nach einer Eradikationsbehandlung geeignet ist. Vorteil ist der unkomplizierte Ablauf, der nur die Laboreinsendung einer Stuhlprobe erfordert. Deshalb ist diese Form der Therapiekontrolle auch bei Ihrem Hausarzt jederzeit durchführbar. Um von der Krankenkasse bezahlt zu werden, unterliegt dieses Verfahren den gleichen Einschränkungen (!) wie der 13C-Atemtest (siehe unten).
Die Durchführung ist an keinen bestimmten Ort gebunden, die Analyse der Atemproben erfolgt dann an einem Massen- bzw. Infrarotspektrometer.
Klassische Indikation für den 13C-Harnstoff-Atemtest ist die Überprüfung einer Eradikationstherapie bei unkompliziertem Ulcus duodeni oder funktioneller Dyspepsie; jeweils 4-6, eher bis 8 Wochen nach Therapieende. Hierbei ist zu beachten, dass eine Behandlung mit modernen Säureblockern 2 Wochen vorher, eher länger, abgesetzt werden sollte (muss), um falsche Ergebnisse zu vermeiden.
Weiterhin ist der Test zur Erstdiagnostik bei Patienten mit Dyspepsie geeignet, bei denen zunächst keine Magenspiegelung mit Gewebeprobenentnahme geplant ist.
Dabei ist zu beachten, dass die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nur unter bestimmten Voraussetzungen (*) diesen Test bezahlen:
- als Therapiekontrolle nach einer H.-pylori-Eradikationstherapie
- bei Kindern als Erstdiagnostik bei Bauchschmerzen und Verdacht auf eine H.p.- Infektion als Ursache.
Eine Erstdiagnostik mittels diesem Test bei Erwachsenen stellt also eine Selbstzahlerleistung dar.
Wollen Sie einfach nur wissen, ob eine Besiedlung der Schleimhaut mit diesem Keim vorliegt, gibt es auch noch die preisgünstige Variante einer Stuhluntersuchung, eines Helicobacter-Antigen-Nachweises über eine Stuhlprobe. Aber auch diese Laboruntersuchung des Stuhls ist eine Selbstzahlerleistung.
Testverfahren, -Ablauf
Grundsätzlich sollten die Atemproben beim nüchternen Patienten basal, also vor, und dann nach 30 - 45 min gewonnen werden. Nach der basalen Atemprobe erfolgt die Verabreichung eines Testgetränkes, welche die Verzögerung der Magenentleerung bewirkt. In Deutschland wird am häufigsten Orangensaft eingesetzt. Der 13C-Harnstoff wird im Testgetränk gelöst.
Das Prinzip dieses Atemtests beruht auf der Ureaseaktivität (ein Ferment) des Bakteriums H. pylori. Der über den Mund, also durch Schlucken, zugeführte 13C-Harnstoff, ein stabiles Isotop des Kohlenstoffs, wird von der Urease(Ferment) aufgespalten. Dabei entsteht Ammoniak und markiertes Kohlendioxid, welches über die Lunge abgeatmet wird.
(*): 02400 Durchführung des 13C-Harnstoff-Atemtests ohne Analyse nach der Gebührenordnungsposition 32315 65 Punkte. Die Gebührenordnungsposition 02400 ist grundsätzlich nur berechnungsfähig zur Erfolgskontrolle nach Eradikationstherapie einer Helicobacter pylori-Infektion (frühestens 4 Wochen nach Ende der Therapie) oder bei Kindern mit begründetem Verdacht auf eine Ulcuserkrankung.