Basismaßnahmen bei Verstopfung
Hier erhalten Sie einige Empfehlungen und Informationen zur Basisbehandlung der Stuhlverstopfung (Obstipation).
Obstipation (Verstopfung)
Basisbehandlung
- Vor dem Aufstehen eine sanfte Bauchmassage entlang dem Dickdarmverlauf
- Morgens auf nüchternen Magen 1 Glas kühler Fruchtsaft oder stilles Wasser
- Darmentleerung jeweils möglichst zur gleichen Tageszeit planen
- Körperliche Bewegung
- Stressabbau
- Ballaststoffreiche Kost mit viel Flüssigkeit (Vollkornbrot, Vollkornmehlkuchen, Vollkornkekse, Vollkornnudeln, Hirse, Obstsalat, Backobst, Müsli, Getreideflocken, Cerealien, Gemüse, Salat)
- Vermeiden von Fast Food, Weißmehlprodukten, Süßigkeiten, tierischem Fett, Kaffee.
Sind diese Maßnahmen erfolglos, kann nach 2-3 Tagen ein Einlauf durchgeführt werden.
Sollte trotz konsequenter Durchführung der oben genannten Basistherapie eine Therapie mit Abführmitteln notwendig werden, sollten diese, wenn möglich, nur alle 2-3 Tage unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
Wichtig ist, dass der chronische Gebrauch von Abführmitteln durch einen Verlust an Kalium selbst eine Verstopfung auslösen kann.
Mein Tipp !:
Flohsamenschalen-Präparate in ansteigender Dosierung sind immer einen Versuch wert !
Flohsamenschalen (Plantago ovata, indischer Flohsamen) haben eine besondere Quellmittelwirkung und sie haben den einmaligen Vorteil gegenüber anderen Ballaststoffen, dass sie bis zum Vierzig-fachen ihres Volumens Wasser binden können. Damit sind sie sehr gut geeignet bei Vorliegen einer Verstopfung, einer Enddarm-betonten Verstopfung mit Austrocknen des Kots, und daraus resultierender Entleerungsstörung.
Sie sind kein Wundermittel, aber manchmal bewirken sie Wunder ....
Also kommen Sie nicht zu mir mit Verstopfungsbeschwerden, ohne das ausprobiert zu haben !
Man (frau !) sollte die Dosis langsam steigern, aber es ist auch die Einnahme größerer Mengen (bis zu 3 x 2 Messlöffel) völlig unbedenklich. Jede muss individuell den Bedarf testen.
Im übrigen sind Flohsamenschalen durch die Wasserbindefähigkeit auch ein gutes Regulationsmittel (eine Option)bei sehr dünnem Stuhl, bei chronsichem Durchfall, und bei Schliessmuskelschwäche, um die Stuhlformung zu verbessern.
Informationen zu handelsüblichen Produkten erhalten Sie unter FAQ.
Wie wirken Abführmittel ?
Es gibt verschiedene Arten von Abführmitteln, die auf unterschiedliche Weise wirken:
1. Füll- u. Quellmittel (Leinsamen, Kleie, indischer Flohsamen, etc.)
Diese Substanzen binden Flüssigkeit, wodurch eine starke Volumenzunahme erreicht wird. Dadurch wird ein Dehnungsreiz auf die Darmwand ausgeübt und der Darm zu intensiver Tätigkeit angeregt. Füll- und Quellmittel werden nicht vom Organismus aufgenommen und führen deswegen nicht zu schweren Nebenwirkungen im Körper. Wichtig ist jedoch, immer ausreichend Flüssigkeit zuzuführen, um einen Darmverschluss zu vermeiden.
2. Osmotisch wirksame Mittel (Salinische Laxantien [z.B. Glaubersalz, Bittersalz], Polyethylenglycole, Laktulose, etc.)
Diese Mittel bewirken eine Flüssigkeitsverschiebung vom Blut in den Darm. Dadurch wird der Stuhl flüssiger. Es muss jedoch ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden, um den Verlust aus dem Blut auszugleichen. Diese Abführmittel sind bei nur kurzfristiger Anwendung bedenkenlos, können jedoch bei zu hoher Dosierung und zu langem Gebrauch zu Vitamin- und Mineralstoffverlusten führen und die Wirkung mancher Medikamente abschwächen.
3. Hydragog (wassereinstromfördernd) wirkende Mittel (Faulbaumrinde, Sennesblätter, Aloe, Rizinusöl, Antrachinone, Bisacodyl, Natriumpicosulfat, etc.)
Sie bewirken den Einstrom von Wasser aus der Darmwand in den Darminnenraum. Auch diese Substanzen führen zu Mineralstoffverlusten. Außerdem können einige dieser Abführmittel die Darmbewegungen derart anregen, dass der Dickdarm auf eigene Steuerungsmechanismen nicht mehr ausreichend reagieren kann. Dies kann dazu führen, dass die Dosis des Abführmittels erhöht werden muss, da die Bewegungsaktivität des Darmes durch das Abführmittel selbst geschädigt ist. Deshalb sollten diese Abführmittel nur kurzfristig eingesetzt werden.
Möchten Sie noch weitere vertiefende Informationen können sie unter FAQ - Krankheitsbilder weiterlesen.
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